Qualität und Management

für Praxen der Physio- und Ergotherapie

Therapeutisch hochwertig in einem angenehmen Arbeitsumfeld zu arbeiten, das ist sicherlich kein überzogenes Wunschdenken für Ergo- und Physiotherapeut/-innen. Dazu trägt das Management der Praxis entscheidend bei. Mit dem hier zur Verfügung gestellten ETPTQM-Selbstbewertungsinstrument werden den Praxen deshalb Kriterien zur Verfügung gestellt, mit denen sich prüfen und darstellen lässt, wie die Praxis ein gutes Management und darüber eine gute Qualität erreichen möchte. Dieser Prozess kann für die Praxisleitung in Zusammenarbeit mit allen Mitarbeiter/-innen Anlass sein, Regelungen zu verbessern bzw. zu erarbeiten. Die Kriterien decken ein umfassendes Themenspektrum ab und müssen deshalb an die Ziele der Praxis und ihre aktuelle Situation angepasst werden.
Für Fragen und Beratung kontaktieren Sie uns bitte per E-Mail. Einen Artikel zum ETPTQM-Selbstbewertungsinstrument finden Sie in der pt_Fachzeitschrift für Physiotherapeuten Nr. 7/2013.

Selbst-bewertungs-instrument

Sie möchten das Management einer Praxis bewerten?

Die Kriterien zur Selbstbewertung stehen in vier Sets kostenfrei als PDF zur Verfügung.

BASIS-SET (PDF)

stellt die 100 relevantesten und gleichzeitig praktikabelsten Kriterien dar.

ERWEITERUNG (PDF)

ergänzt das Basis-Sets um weitere 75 praktikable und gleichzeitig relevante Kriterien.

EXCELLENCE (PDF)

mit seinen ca. 175 zusätzlichen Kriterien kann das (Qualitäts-) Managementsystem einer Praxis umfassend darstellen. Die Bewertung des Basis- und Erweiterungs-Sets sollte davor erfolgen.

PRAKTIKABILITÄT (PDF)

stellt die praktikabelsten Kriterien des Selbstbewertungsinstruments dar. Seine Kriterien finden sich sowohl im Basis- als auch im Erweiterungs-Set. Mit dem Praktikabilitäts-Set ist der schnelle Einstieg in die Selbstbewertung des Praxismanagements möglich. Es ermöglicht einen Einstieg, erlaubt jedoch nicht, sich ein vollständiges Bild über alle Aspekte des Praxismanagements zu verschaffen.

Was ist ein Selbstbewertungsinstrument und was mache ich damit?

Ein Selbstbewertungsinstrument ist vergleichbar mit einem Befundinstrument. Ein Befundinstrument wird dazu genutzt, systematisch den Zustand der Patient/-innen zu erheben. Es kann auch über weitere Erhebungen einen Vergleich mit  Ursprungszustand der Patient/-innen ermöglichen. Mit Hilfe des Selbstbewertungsinstruments wird systematisch der aktuelle Zustand des Managements der ergo- bzw. physiotherapeutischen Praxis erhoben. Das Selbstbewertungsinstrument enthält dazu Fragen, die die Qualität der Prozesse, Strukturen und Ergebnisse einer Praxis erfassen. Dabei soll für jeden Schritt des PDCA-Zyklus möglichst das Was?, Wie? und Wer? dargestellt werden. Um eine möglichst differenzierte Selbstbewertung durchzuführen, ist die aktive Teilnahme aller Mitarbeiter/-innen notwendig. Vor allem diejenigen, die an Prozessen beteiligt sind oder die Verantwortung für Vorgänge und Einrichtungsgegenstände haben, sollten die Fragen für ihren Zuständigkeitsbereich beantworten. So wie aus einer Befunderhebung adäquate Therapiemaßnahmen abgeleitet werden, so werden nach der Selbstbewertung die Maßnahmen geplant, die effizient und effektiv für die Verbesserung oder Neuorganisierung von Abläufen in der Praxis erscheinen. Die Maßnahmen zur Verbesserung des Praxismanagements sind individuell zu treffen. Wie bei der Festlegung von Therapiezielen ist es sinnvoll, Verbesserungsmaßnahmen so zu planen, dass sie auch überprüfbar sind. Nur so kann festgestellt werden, ob diese Maßnahmen zur erwünschten Wirkung führen oder andere Maßnahmen getroffen werden müssen.
Für eine Praxis nicht zutreffende Kriterien können selbstverständlich unbewertet bleiben.
Wird eine Selbstbewertung regelmäßig durchgeführt, gibt dies Hinweise darauf, wie die Praxis an die Bedürfnisse der Patient/-innen, der Mitarbeiter/-innen und an die sich verändernden Bedingungen angepasst werden kann. Dabei stellt die Zufriedenheit der Patient/-innen eine wesentliche Ausrichtung des Praxismanagements dar.

Der Qualitätsbegriff in der therapeutischen Versorgung

Qualität ist das Maß, in dem gesundheitliche Versorgung von Individuen oder Gruppen die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass von den Patient/-innen erwünschte, auf die Gesundheit bezogene Ergebnisse erzielt werden, und zwar in Übereinstimmung mit dem aktuellen Wissen des jeweiligen Berufsstandes.

nach: Lohr KN, Schroeder SA. A Strategy for Quality Assurance in Medicare. N Engl J Med 1990; 322: Seite 707

Hinweis: Für therapeutische Leistungen ist der Qualitätsbegriff nicht einfach zu definieren, da das “Produkt” bzw. die “Dienstleistung” mit einer zuweilen starken Interaktion zwischen Therapeut/-in und Patient/-in einhergeht, Erwartungen beinhaltet und auf ein zwangsläufig begrenztes therapeutisches und medizinisches Wissen zurückgreift. Insbesondere auf der Ebene der Prozessqualität spielen vor allem „weiche Faktoren“ wie Service und Kommunikation im Kontakt mit den Patient/-innen eine wesentliche Rolle zur Qualitätsverbesserung. Wir schließen uns deshalb mit leichten Anpassungen einer Definition von Lohr und Schroeder für medizinische Qualität von 1990 an.

Beratung

Wir stehen Ihnen gern bei der Selbstbewertung Ihres Qualitätsmanagementsystems beratend zur Seite. Darüber hinaus bieten wir zur Leistungsverbesserung Ihrer Praxis an:

  • Beratung zu Grundlagen der Kundenorientierung (auch Schulung von Mitarbeiter/-innen),
  • Planung, Durchführung und Auswertung von Zufriedenheitsbefragungen für Patient/-innen und Mitarbeiter/-innen,
  • Erstellen von Dokumenten zu Prozessen und Verfahrensabläufen sowie Dokumentenlenkung,
  • Erarbeiten und Kommunizieren von Qualitätszielen,
  • Marktanalysen,
  • Erstellung von Businessplänen.

Weitere Themengebiete prüfen wir gern auf Anfrage. Bitte nehmen Sie dafür mit uns Kontakt auf.

Sollten sich bei der Verwendung des ETPTQM-Selbstbewertungsinstruments Fragen oder Anregungen ergeben, kontaktieren Sie uns bitte.

QMS-Zertifzierung

Wie der Name schon sagt: das ETPTQM-Selbstbewertungsintrumentist auf die Selbstbewertung eines Managementsystems ausgerichtet. Es dient der Selbsteinschätzung und Standortbestimmung. Dabei sollte es das Praxisteam motivieren, sich den über den Alltag hinausgehenden Fragen zur Praxisorganisation zu stellen. Dies kann mittelbar dem Ziel der Zertifizierung des eigenen Qualitätsmanagement-Systems (QMS) dienen, denn es werden dabei die Fragen bearbeitet, die auch im Rahmen einer Zertifizierung überprüft und schlüssig beantwortet werden müssen. Dabei zu beachten sind jedoch die Vorgaben der jeweiligen Zertifizierungsorganisationen, die gegebenenfalls weiteren Arbeitsaufwand für die Praxis bedeuten.

Zertifizierungssysteme für physio- und ergotherapeutische Praxen sind das Qualitätsmanagement-Modell der International Organization for Standardization (ISO) mit der DIN EN ISO 9001:2015 und das auf der ISO basierende Qualitätsmanagement-System des Instituts für Qualitätssicherung in der Heilmittelversorgung (IQH).

Über uns

Christine Blümke M.Sc.
– Physiotherapeutin seit 2001
– 2007 B.Sc. „Physiotherapie“, ASH Berlin
– 2010 M.Sc. „Management und Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen“, ASH Berlin
– bis 2013 Studienkoordinatorin im Bachelor Studiengang Physiotherapie/Ergotherapie, ASH Berlin
– 2014-2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin im BMBF- Forschungsprojekt Health Care Professionals an der ASH
– 2012-2020 Vorstandsassistentin für den Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe e.V.
– Seit 2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bachelorstudiengang Interprofessionelle Gesundheitsversorgung online – IGo, an der ASH.

Frank G. Oppermann M.Sc.
– Berufsausbildung zum Ergotherapeut Schwerpunkte Neurologie und Psychiatrie
– 2002 B.Sc. „Occupational Therapy“, Hogeschool Zuyd (NL)
– seit 2004 Dozent mit den Schwerpunkten Qualitätsmanagement und Evidence-Based-Practice
– 2010 M.Sc. „Management und Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen“, ASH Berlin
– 2008-2013 Assistent der Geschäftsführung, KTQ-GmbH, Berlin
– seit 2013 Qualitätsauditor DEKRA für ISO 9001:20215
– seit 2013 Qualitätsmanager Krankenhaus und Poliklinik Rüdersdorf GmbH 

Begriffsklärungen

ETPTQM bildet sich aus den Abkürzungen für Ergotherapie (ET), Physiotherapie (PT) und Qualitätsmanagement (QM).

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) Wird als ständige (im Gegensatz zur einmaligen) Verbesserung der therapeutischen Leistungen und ihrer Unterstützungsprozesse durch Beteiligung und Motivierung der Mitarbeiter/-innen und Patient/-innen der Praxis definiert. Der KVP sollte  als  Unternehmens-Philosophie und selbstverständliche Voraussetzung guter Ergebnisse verstanden und in der Praxis gelebt werden. Kriterien für die Selbstbewertung – wie die von etptqm – sind daher als umfangreiche Ideengeber zur Auseinandersetzung mit der Verbesserung der eigenen Dienstleistung anzusehen.

Kriterium bezeichnet die inhaltliche Ebene des etptqm-Selbstbewertungsinstruments. Ein Kriterium ist meist als Feststellung formuliert, die einen Soll-Zustand definiert. Bei der Umsetzung dieses Soll-Zustands sind jedoch in jedem Fall die aktuelle Situation und die Ziele der Praxis in Bezug zu setzen. Das heisst bei der Quantität und Qualität der Regelungen müssen die jeweiligen Gegebenheiten und Ressourcen berücksichtigt werden.

PDCA-Zyklus ist die Grundlage des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses. Er ist ein Prozessschema mit dem die kontinuierliche Verbesserung strukturiert dargestellt werden kann. Dabei soll für jeden Schritt des PDCA-Zyklus möglichst das Was?, Wie? und Wer? festgelegt werden. Mit dem PDCA-Zyklus können Maßnahmen geplant und auf ihre Wirksamkeit hin geprüft bzw. nachreguliert werden. Die Arbeitshilfen des ETPTQM-Selbstbewertungsinstruments stellen den PDCA-Zyklus für jedes Kriterium dar. Da die Maßnahmen in der Realität vielfach parallel erfolgen, bietet diese Form der Darstellung die Möglichkeit den Stand der Einzelprozesse zu dokumentieren.
Der PDCA-Zyklus wurde von Edward Deming entwickelt und trägt deshalb auch die Bezeichnung “Deming-Zyklus”.
PLAN In dieser Phase werden a) der SOLL-Zustand definiert, b) die einzelnen Arbeitsschritte gemeinsam mit den Mitarbeiter/-innen geplant, c) die Form der Überprüfung festgelegt. Für die Umsetzung werden konkrete Personen, Ziele und Zeitvorgaben benannt.
DO Die Umsetzung der Planung durch verantwortliche Personen und alle beteiligten Mitarbeiter/-innen.
CHECK Der Ist-Zustand wird mit dem Soll-Zustand verglichen. Festgestellt wird, in wie weit die Durchführung und die Wirksamkeit des Prozesses in der Praxis der Planung entspricht und die Ziele erreicht wurden.
ACT Mit den Ergebnissen des Vergleichs (Check) werden, wenn notwendig, weitere Verbesserungen abgeleitet. Diese fließen dann in eine erneute Planung ein. Die Übertragbarkeit von erfolgreichen Maßnahmen auf andere Prozesse wird geprüft.

Qualitätsmanagement Entsprechend der internationalen Organisation für Standardisierung (ISO) handelt es sich beim Qualitätsmanagement (QM) um aufeinander abgestimmte Tätigkeiten zum Leiten und Lenken einer Organisation bezüglich der Qualität der erbrachten Leistungen. Dabei geht es hauptsächlich um betriebliche Prozesse, die im Zusammenhang mit der erbrachten Leistung stehen. Wir verwenden für die Maßnahmen des Qualitätsmanagements synonym den Begriff des Praxismanagements, da QM eine wesentliche Aufgabe des Managements ist, alle Bereiche der Praxisorganisation umfasst und besonders auf Zufriedenheit der Patient/-innen bezogen sein soll.

Qualitätsmanagement-Modell (QM-Modelle) beschreiben die Anforderungen an ein Qualitätsmanagement-System. Beispielhaft für QM-Modelle sind die der International Organization for Standardization (ISO) und die der European Foundation for Quality Management (EFQM).

Qualitätsmanagement-System (QMS) Als QM-System werden alle Regelungen innerhalb einer Praxis bezeichnet, die sich im weitesten Sinne auf gute Qualität und guten Service im Bezug auf die Kund/-innen und Mitarbeiter/-innen sowie auf das nachhaltige Bestehen einer Organisation beziehen.

Selbstbewertung ist ein Prozess des Praxismanagements, der die aktuelle Situation für eine Vielzahl von Themen erfasst und darstellt. Ziel der Selbstbewertung ist es auf den Ist-Zustand aufbauende Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren und deren Umsetzung einzuleiten.

Set Zusammenstellung von Kriterien entsprechend ihrer Praktikabilität und Relevanz. Das etptqm-Selbstbewertungsinstrument ist in drei Sets aufgeteilt: Basis-, Erweiterungs- und Excellence-Set. In einem weiteren Set, dem Praktikabilitäts-Set, sind Kriterien des Basis- und Erweiterungs-Sets enthalten, jedoch ausschließlich unter Berücksichtigung ihrer Praktikabilität zusammengestellt.

Kontakt

info(at)etptqm.de

Impressum

ETPTQM / ℅ Frank Oppermann / Libauerstr. 6 / 10245 Berlin

Disclaimer/Datenschutz

Haftungsbeschränkung für eigene Inhalte Alle Inhalte unseres Internetauftritts wurden mit Sorgfalt und nach bestem Gewissen erstellt. Eine Gewähr für die Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit sämtlicher Seiten kann jedoch nicht übernommen werden. Gemäß § 7 Abs. 1 TMG sind wir als Dienstanbieter für eigene Inhalte auf diesen Seiten nach den allgemeinen Gesetzen verantwortlich, nach den §§ 8 bis 10 TMG jedoch nicht verpflichtet, die übermittelten oder gespeicherten fremden Informationen zu überwachen. Eine umgehende Entfernung dieser Inhalte erfolgt ab dem Zeitpunkt der Kenntnis einer konkreten Rechtsverletzung und wir haften nicht vor dem Zeitpunkt der Kenntniserlangung. Haftungsbeschränkung für externe Links Unsere Webseite enthält sog. „externe Links“ (Verknüpfungen zu Webseiten Dritter), auf deren Inhalt wir keinen Einfluss haben und für den wir aus diesem Grund keine Gewähr übernehmen. Für die Inhalte und Richtigkeit der Informationen ist der jeweilige Informationsanbieter der verlinkten Webseite verantwortlich. Als die Verlinkung vorgenommen wurde, waren für uns keine Rechtsverstöße erkennbar. Sollte uns eine Rechtsverletzung bekannt werden, wird der jeweilige Link umgehend von uns entfernt. Urheberrecht Die auf dieser Webseite veröffentlichten Inhalte und Werke unterliegen dem deutschen Urheberrecht. Jede Art der Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechts bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung des jeweiligen Urhebers bzw. Autors. Datenschutz Diese Website speichert einige User-Agent-Daten. Dies stellt keine Auswertung personenbezogener Daten (z.B. Name, Anschrift oder E-Mail Adresse) dar. Diese Daten werden verwendet, um eine statistische Erhebung zu ermöglichen und Ihren Aufenthaltsort auf unserer Website gemäß der europäischen Datenschutz-Grundverordnung zu verfolgen. Ihre IP-Adresse wird dabei anonymisiert. Wenn Sie sich gegen ein zukünftiges Tracking entscheiden, wird in Ihrem Browser ein Cookie eingerichtet, der diese Auswahl für ein Jahr speichert. Sofern Sie uns eine E-Mail schreiben erklären Sie sich mit der Nutzung Ihrer dabei übermittelten personenbezogene Daten einverstanden. Eine Weiterleitung der Daten an Dritte findet nicht statt. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Übertragung von Daten im Internet (z.B. per E-Mail) Sicherheitslücken aufweisen kann. Ein lückenloser Schutz der Daten vor dem Zugriff Dritter kann nicht gewährleistet werden. Wir können keine Haftung für die durch solche Sicherheitslücken entstehenden Schäden übernehmen. Der Verwendung veröffentlichter Kontaktdaten durch Dritte zum Zwecke von Werbung wird ausdrücklich widersprochen. Wir behalten uns rechtliche Schritte für den Fall der unverlangten Zusendung von Werbeinformationen, z.B. durch Spam-Mails, vor.

Schreibe einen Kommentar